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Es ist nur wenige Tage her, dass die EU-Kommission gegen Google eine Strafe in Höhe von 2,42 Milliarden Euro aussprach, weil der Suchmaschinenkonzern seine Marktmacht missbraucht haben soll. Jetzt droht Google laut der Nachrichtenagentur Reuters, von der EU nochmals in ähnlicher Größenordnung zur Kasse gebeten zu werden. Diesmal geht es um die Marktmacht des Internet-Giganten im Hinblick auf sein Betriebssystem Android. Der Vorwurf der EU-Wettbewerbshüter lautet, dass Google Smartphone-Hersteller dazu zwinge, nur seine eigenen Suchfunktionen und den Browser Chrome zu installieren und andere Betriebssysteme nicht zuzulassen. Wer sich dem verweigere, laufe Gefahr, den Zugang zu weiteren Google-Diensten zu verlieren. Für die Prüfer der EU spielt dabei die Frage eine große Rolle, ob Smartphone-Hersteller wie zum Beispiel Samsung durch derartige Pressionen daran gehindert werden dürfen, auch Android-Versionen von Konkurrenten Googles zu installieren. Gegenwärtig setzt die Kommission ein Expertengremium ein, das den Vorwurf noch einmal verifizieren oder widerlegen soll, bevor sie über eine weitere Strafe endgültig entscheiden wird.

 

Der Suchmaschinenriese wehrt sich

Zur jüngsten Androhung von Strafzahlungen ist weder von der EU-Kommission noch von Google etwas zu hören – da wird erst einmal das Prüfergebnis der Experten abgewartet. Doch zur ersten Sanktion durch die Kommission gibt es Reaktionen vom Konzern. Philipp Justus, Deutschlandchef und Vice President für Central Europe, versuchte vergangene Woche in einem Interview mit „HORIZONT Online“ einer ganzen Reihe von Vorwürfen zu begegnen. Dabei mag wenig überraschen, dass der Konzern den Schlussfolgerungen der EU-Kommission zu Google Shopping „bei allem Respekt“ nicht zustimmt und derzeit dabei ist, „die Entscheidung ausführlich zu prüfen, auch die Erwägung eines Einspruchs gegen die Entscheidung“.

 

Richtlinien verschärft, weil Markenumfelder nicht immer passten

Philipp Justus geht im Horizont-Interview auch auf Googles Umgang mit Brand-Safety-Problemen ein und zeigt sich in dem Zusammenhang in Maßen selbstkritisch. Natürlich würden Unternehmen erwarten, dass ihre Werbung in Umfeldern erscheine, die zu ihren Marken passten. Auf YouTube sei Google damit in den vergangenen Monaten aber nicht immer erfolgreich gewesen. Dort habe es einzelne Umfelder gegeben, die Unternehmen nicht als passend empfunden hätten. Deshalb habe Google eine Reihe von Veränderungen umgesetzt: „Wir haben unsere Richtlinien verschärft, die festlegen, auf welchen YouTube-Videos überhaupt Werbung erscheinen darf.“ Zudem hätten Werbungtreibende mehr Kontroll- und Einstellungsmöglichkeiten erhalten, mit denen sie ihre individuellen Umfelder künftig selbst festlegen könnten. Denn was für die eine Marke passe, so Justus, passe nicht automatisch für die andere.

 

„Online-Ads müssen einfach besser werden“

Nutzer, fuhr Justus in dem Interview fort, sähen allzu oft schlechte Ads im Web. Solche etwa, in denen unerwartet Musik laufe, oder die einen zwingen würden, zehn Sekunden zu warten, bis man auf die eigentliche Zielseite gelange. Diese frustrierenden Erfahrungen könnten einige Nutzer dazu bringen, alle Ads zu blockieren – „ein hoher Preis für alle Publisher“. Online-Ads, so Justus, müssten einfach besser werden. Aus diesem Grund sei Google bereits im vergangenen Jahr der „Coalition for Better Ads“ beigetreten, die sich für qualitativ hochwertige Online-Werbung einsetze. Im Dialog mit ihr und anderen Gruppen plane man, „in Chrome ab 2018 alle Ads auf Websites zu blockieren, die nicht den Better Ads Standards entsprechen“. Klar sei, dass dies auch solche Ads einschließe, die von Google stammen oder bereitgestellt würden.

 

„Das mobile Angebot muss immer Priorität haben“

Der Google-Deutschlandchef redet in diesem Horizont-Interview auch den deutschen Werbungtreibenden ins Gewissen. Sie müssten, so Justus, die mobile Geschwindigkeit in den Griff bekommen und die Erfahrung, die Nutzer auf den mobilen Seiten machten, optimieren. „Das heißt: Das mobile Angebot, egal ob Site oder App, muss immer Priorität haben.“ Viele Unternehmen in Deutschland sähen ihr mobiles Produkt immer noch als zweitrangig an, um das sie sich erst kümmern würden, wenn die normale Website gebaut sei. Falsche Werbeformate, die zu lange laden würden, zu viel Datenvolumen in Anspruch nähmen und dann auch noch nervten, täten ein Übriges und wirkten sich nicht nur negativ auf den Nutzer, sondern auch auf die beworbenen Produkte aus. „Dieser Zusammenhang“, sagt Justus, „scheint in der Branche noch nicht selbstverständlich zu sein.“ (rst/horizont.net/n-tv.de/handelsblatt.com)

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