Die App Store Optimization (ASO) hilft dabei, die Rankings einer App im Apple App Store und Google Play Store zu verbessern. Das Erhöhen der Conversion-Rate ist ein wichtiger Schritt in der App-Store-Optimierung. Ziel ist es, die Conversion-Rate so weit zu erhöhen, dass sie eine positive Wirkung auf die Rankings hat.
A/B-Tests helfen dabei, den optimalen Store-Eintrag einer App zu entwickeln, die eine hohe Conversion erzielt. Die App sollte dazu gut im Store vorgestellt werden. Denn je überzeugender eine App vorgestellt wird, desto mehr Nutzer können generiert werden.
A/B-Testing-Tools
Zur Durchführung der „Multivariate-Tests“ gibt es zahlreiche Testing-Tools, mit denen die Prozesse der Analyse vereinfacht werden können.
Google bietet dabei ein eigenes kostenfreies A/B-Testing-Tool für den Google Play Store an. Es enthält allerdings nicht so viele Funktionen wie Drittanbieter-Tools.
Der Apple App Store bietet kein eigenes Testing-Tool an, sodass man hier ganz auf Drittanbieter-Tools angewiesen ist.
Diese Tools funktionieren in der Regel so, dass eine „Fake“-Store-Seite (Apple und Google Play) simuliert wird, auf die Kampagnen-Traffic gelenkt wird (zum Beispiel von Facebooks App-Install-Kampagnen). Zu solchen Tools gehören unter anderem Storemaven oder Split Metrics.
Mit Hilfe der Tools lassen sich unter anderem folgende Store-Elemente testen:
- Icon
- Titel
- Screenshots
- Videos
- Beschreibungstext
- Preis
Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Bereiche ein, die A/B-getestet werden sollten.
Elemente, die die Conversion-Rate stark erhöhen
Bestimmte Bereiche der Store-Landing-Pages erhöhen die Conversion-Rate besonders stark. Dazu gehören Icon, Titel, Screenshots und deren Reihenfolge sowie Videos und Beschreibungstext. Mit A/B-Tests werden verschiedene Versionen dieser Faktoren erstellt, die gegeneinander getestet werden, um die Vorteile der jeweiligen Versionen zu filtern und damit die User Experience zu verbessern. Dazu werden Variante A und Variante B verglichen und Veränderungen in der Conversion-Rate dokumentiert.
Warum die jeweiligen Faktoren des A/B-Testings wichtig für die Verbesserung der Conversion-Rate sind, machen die folgenden Erklärungen deutlich.
App-Icons: Der erste Eindruck
Der erste Eindruck hat einen großen Stellenwert, weil die Besucher des Stores zahlreiche Apps gleichzeitig überfliegen. Das Icon fällt dabei sofort ins Auge und hat einen signifikanten Einfluss auf die Klick- und Installationsraten. Ein optimiertes Icon kann Besucher auf der App-Page im Store generieren und Downloads erzeugen, die direkt aus den App-Listen vollzogen werden.
Ein gutes Icon muss daher sofort positive Aufmerksamkeit erzeugen und sich von den Wettbewerber-Icons positiv unterscheiden. Überdies sollte das Icon den potenziellen Nutzer in den Bann ziehen und künftig so fest im Gedächtnis des Users verankert sein, dass es sofort mit dem entsprechenden Brand in Verbindung gesetzt wird. Mit Hilfe eines A/B-Tests und Veränderungen bei den Formen, Farben sowie Symbolen des Icons kann die ideale Version des Icons ausgewählt werden.
Titel der App
Neben dem Icon nehmen User auch den Titel als einen der ersten Faktoren war, da er den Inhalt der App kurz und knapp wiedergibt.
Der Titel muss einerseits so auf das relevanteste Keyword (im Hinblick auf inhaltliche Relevanz und Suchvolumen) optimiert werden, dass er ganz genau auf die Funktionen hinweist und der Besucher schon ohne viel Text und Bild dank Icon und Titel einen Einblick erhält, der ihn neugierig machen soll. Andererseits muss der Titel auch „Klick-stark“ sein und die Conversion-Rate erhöhen. Ein Titel kann mit dem besten Keyword ausgestattet sein, wird aber trotzdem nie so gut funktionieren wie ein Titel, der sowohl ein relevantes Keyword enthält als auch Klick-stark ist.
Das Testing bietet die Möglichkeit, den Erfolg unterschiedlicher Keywords im Titel zu vergleichen. Einer der zu vergleichenden Titel wird jeweils Gruppe A, Gruppe B, Gruppe C usw. im Store angezeigt. Durch die Auswertung der Conversion-Rate der Gruppen können wir erkennen, welcher Titel am meisten überzeugt hat.
Screenshots im App Store
Im Testing sind auch Screenshots wichtig, um eine höhere Conversion-Rate zu erzielen und damit das Ranking zu verbessern. Sie verdeutlichen dem potenziellen Nutzer visuell, worum es in der App geht. So erhält er schon vor dem Download einen Einblick in die Funktionen, das Menü und die Nutzung im Allgemeinen. Die Screenshots sollten dem Nutzer einen Mehrwert kommunizieren und ihn dadurch zum Download animieren. Aufgrund der geringen Aufmerksamkeitsspanne der Store-Besucher werden meist nur die ersten beiden Screenshots für IOS oder die Feature-Grafik für Google wahrgenommen. Das Screenshot-Design sollte daher besonders überzeugen, da die Screenshots nicht zuletzt wichtig sind, um die Deinstallationsrate zu senken.
Im A/B-Test lassen sich nicht nur das Design, sondern auch die Inhalte und die Reihenfolge der Screenshots testen. Dadurch kann es ebenfalls zu einer höheren Conversion-Rate kommen.
Videos auf der Store Page
Neben den Screenshots dienen auch Videos als Medium, das Informationen enthält, die nur mit Text und einfachen Bildern nicht vollständig übermittelt werden können. Besucher erhalten einen visuellen Einblick und In-App-Funktionen können vorgestellt und gegeneinander getestet werden.
In den beiden Stores gibt es jedoch Unterschiede, wie die Videos genutzt werden. Im App Store handelt es sich eher um klassische Screen-Capture-Videos, in denen die Funktionen und In-App-Erlebnisse dargestellt werden. Im Play Store muss man sich nicht auf die Screen-Capture-Videos beschränken und kann Videos hochladen, die eher wie klassische Werbevideos angelegt sind, etwa so, wie man sie aus dem Fernsehen kennt.
Änderungen für A/B-Tests können nicht nur bezogen auf die bildlichen Inhalte, sondern auch auf den Ton vorgenommen werden. Ist eine Musikuntermalung oder eine erklärende Stimme beliebter? Wie lang sollte das Video sein? Hier lassen sich viele Varianten gegeneinander testen.
App-Beschreibungstext verfassen
Die Beschreibung im Store wird häufig unterschätzt, ist aber von Bedeutung für die Rankings und die Conversion-Rate. Obwohl der Beschreibungstext nur im Play Store indexiert wird und einen direkten Einfluss auf die Rankings hat, beeinflusst er in beiden Stores die Conversion-Rate. An dieser Stelle möchten wir erneut erwähnen, dass viele Nutzer nur eine geringe Aufmerksamkeitsspanne haben und die Beschreibung, wenn überhaupt, nicht vollständig lesen. Jede Text-Variante eines A/B-Tests sollte im Intro den Mehrwert der App kommunizieren und die Haupt-USPs darlegen. Wie bereits in unserem Beitrag über die Faktoren der ASO dargelegt, sollten Keywords in die Beschreibung integriert werden, um ihr Potenzial vollständig zu nutzen.
Da der User die Kurzbeschreibung zuerst wahrnimmt, sollte sie vor dem Beschreibungstext optimiert werden. Die Inhalte der Texte und die Länge sollten beim A/B-Testing variiert werden, um die beste Version zu finden. Für die Animation zum Download sollten unter anderem Call-to-Action-Formulierungen verwendet werden.
Preisgrenze der App-User ermitteln
Speziell bei kostenpflichtigen Apps kann der Preis eine Rolle spielen. Daher sollte beim A/B-Testing auch der Preis untersucht werden. Die Frage ist: Wo liegt die Grenze der Kunden und ab wann gehen die App-Käufe zurück, weil die Kunden das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht gerechtfertigt finden? Ein Test kann zeigen, wo diese Grenze verläuft, sodass nicht potenzielle Kunden verloren gehen, die eigentlich von der App überzeugt werden könnten, jedoch vom Preis abgeschreckt werden. Sowohl der Preis der App als auch In-App-Käufe spielen in dem Zusammenhang eine Rolle.
Fazit
Da die Conversion-Rate die Rankings beeinflusst, hat sie einen hohen Stellenwert in der App-Store-Optimierung und vor allem auch im Performance-Marketing, weil die Budgets effizienter eingesetzt werden können. Wie die beschriebenen Faktoren zeigen, können zahlreiche Punkte sowohl positiven als auch negativen Einfluss auf die Conversion-Rate haben – und dies schon bei kleinsten Veränderungen. Mit Hilfe des A/B-Testing-Tools lassen sich die Faktoren so optimieren, dass besonders positive Ergebnisse erzielt werden können. Daher sollte man so wenig wie möglich dem Zufall überlassen.