OMR – it’s a Mess(e)

Zieleinlauf im Stöckelschuh-Stakkato

Schon der Gang zur Akkreditierung für die Messe am Dienstagmorgen ähnelt einer Pilgerreise ins gelobte Land. Vor, neben und hinter einem rattern die Rollkoffer, klackern die Stilettos und rauschen die Businessmäntel zahlreicher Pilger:innen über das Hamburger Pflaster im Endspurt zum Messegelände.

Aufmerksam sein und Zielgruppe bleiben

Bei dem Überangebot muss gut geplant werden, damit kein Meme-Gipfel verpasst, kein KI-Prophet ignoriert und trotzdem alle im Voraus gebuchten Masterclasses wahrgenommen werden können. Hier lernt der Junior-Texter an zwei vollgepackten Tagen über KPIs, Games, Zielgruppen, Personas, die Rolle von KI und wie sich Aufmerksamkeit langfristig binden lässt.

OMR – hier tummelt sich die Mitte

Am Ende bleibt die Frage: Was ist die OMR – Mekka des Marketings, Netzwerk-Party oder Tummelplatz für Marktschreier? Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen. Das lässt sich schon am Namen der Messe ablesen: Online Marketing Rockstars. Der Rockstar als spezifische Persona im großen Star Geschäft füllt die Rolle des Rebellen, des Non-Conformers aus. Gerade das ist aber nicht die Logik der OMR.

Online Marketing Comformers

Das ist keine Kritik – damit verdient man sehr viel Geld, das in Aperol Spritz auf dem Messegelände reinvestiert werden kann. Und eine Messe, die korrekt Online Marketing Conformers (OMC) heißen müsste, lockt wohl auch niemand hinter dem Ofen hervor. Und wer hier ist, weiß: Nur der Schein zählt. Der Rockstar ist da dann vor allem eins: Marketing – und darum geht’s ja.

Mfg – euer freundlicher Junior-Texter aus der Nachbarschaft